Menschenrechte in ihrer ganzen Bandbreite – Interview mit Lysander Fremuth

Die Relevanz der Menschenrechte ist gerade in heutigen Zeiten unbestritten: Michael Lysander Fremuth, wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrgangs "Human Rights", erläutert im Interview die Inhalte und Praxiselemente dieser Weiterbildung. Die Bewerbung für den nächsten Start ist im Wintersemester 2022/23 ist ab sofort möglich.

Das postgraduale Masterprogramm „Human Rights“ wird nach einem Relaunch seit Herbst 2021 an der Universität Wien angeboten. Können Sie kurz die Inhalte beschreiben?

Die Menschenrechte werden in ihrer ganzen Bandbreite behandelt: Neben ihrer Geschichte, ihren Begründungsansätzen und kulturellen Kontexten werden etwa auch die verschiedenen Menschenrechtssysteme einschließlich der jeweils vorgesehenen Schutzmechanismen dargestellt. Ebenfalls werden freilich die Inhalte konkreter materieller Menschenrechte inklusive aktueller Entwicklungen behandelt. Gemeinsam mit Expert*innen widmen sich unsere Teilnehmer*innen zudem aktuellen Bezügen des Menschenrechtsschutzes, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz, Klimawandel und Migration. Darüber hinaus vermitteln Praktiker*innen aus dem Menschenrechtsbereich wertvolle Fähigkeiten, etwa in den Bereichen strategischer Prozessführung oder Kampagnenführung. Die Ausgestaltung wird durch Behandlung von Themen wie Menschenrechte und Diplomatie und Menschenrechte und Wirtschaft besonders gut komplementiert.

Das Motto der Weiterbildung lautet „Where Science meets Practice“. Inwiefern und in welcher Form werden Praxiselemente in das Masterprogramm eingebunden?

Praxiselemente sind integraler Bestandteil des Masters: Praktiker*innen berichten aus dem Arbeitsalltag und geben wertvolle Tipps. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, die erlernten Fähigkeiten in diversen Planspielen auszuprobieren. Durch die Einbindung von Lehrenden aus den Bereichen Diplomatie, Wirtschaft und aus menschenrechtlichen Zivilgesellschaftsorganisationen können die Teilnehmer*innen wertvolle Kontakte knüpfen und bereits im Master herausfinden, welche Fähigkeiten im späteren Berufsleben wichtig sind. Im Rahmen des Moot Courts, einem simulierten Prozessspiel, haben die Teilnehmer*innen nicht nur die Möglichkeit, bereits Erlerntes in die Praxis umzusetzen, sondern auch ihre Rhetorik und Präsentationsfähigkeiten weiter auszubauen und Erfahrung im Verfassen von juristischen Schriftsätzen zu gewinnen.

Für welche Berufsfelder qualifizieren sich die Absolvent*innen des englischsprachigen Masterprogramms?

Jurist*innen beanspruchen ja gern Allrounder zu sein, vielleicht nicht ganz zu Unrecht. Unsere Absolvent*innen können durch die erhebliche Bandbreite unseres Programmes und die Vielfalt der vermittelten Themen, Perspektiven, Fähigkeiten und Kontakte menschenrechtliche Fragestellungen in der Privatwirtschaft ebenso gut bearbeiten wie sie ihre erworbene Expertise in staatliche Behörden, internationale Organisationen oder in Nichtregierungsorganisationen einbringen können. Natürlich dürfte ihnen zugleich die Reputation der Marke dienen ­– immerhin sind wir die Universität Wien, eine der ältesten und renommiertesten Universitäten der Welt.

Zum vollständigen Interview

Interessierte können sich beim nächsten Online-Informationsveranstaltung am 13. Juni 2022, 17 Uhr, informieren.

Weitere Informationen zum Universitätslehrgang "Human Rights"

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