Von 2. bis 6. Juli 2018 empfängt der Universitätslehrgang Psychomotorik der Universität Wien eine Delegation aus Südkorea. 25 Mitglieder der Wissenschaftlichen Vereinigung für Psychomotorik absolvieren ein Programm aus Fachvorträgen und praktischen Einheiten, um die Anwendungsbereiche dieser jungen Disziplin in Österreich kennenzulernen und sich Ideen für die Umsetzung in ihrer Heimat zu holen.
Bewegung ist der Motor für die körperliche und geistige Entwicklung des Menschen, sie wird als essentiell für die körperliche und geistige Entwicklung angesehen. Lernende sollten mit allen Sinnen bei der Sache sein und ihre Interessen in den Lernprozess einbringen können. Denn: Alles, was in Bewegung oder verbunden mit Bewegung gelernt wird, bleibt leichter und länger im Gedächtnis. Erst wenn es in den Sinnen ist, ist es im Gedächtnis. Man spricht in der Folge von effizientem Lernen, einem Schwerpunkt des Masterprogramms in Wien.
Wiener Schule der Psychomotorik international gefragt
Eine 25-köpfige Delegation aus Südkorea reist Anfang Juli nach Wien, um die Wiener Schule der Psychomotorik kennenzulernen. Für Otmar Weiß, Lehrgangsleiter des Universitätslehrgangs, ist dies eine einzigartige Möglichkeit zum internationalen Austausch. Für die BesucherInnen wurde ein variantenreiches Seminarprogramm aus Vorträgen, Praxiseinheiten und Exkursionen zusammengestellt, um einen Einblick in die Vielfalt der Psychomotorik in Österreich zu gewähren. Denn Psychomotorik kommt in vielen Alters- und Zielgruppen zum Einsatz: in der Volksschule, im Kindergarten, mit Erwachsenen und alten Menschen, mit Menschen mit Behinderung etc.
Airtramp – Riesen-Luftkissen mit starker Wirkung
Ein Höhepunkt des Programms werden die Einheiten am Airtramp sein, einem riesigen Luftkissen mit einer Größe von 8 x 14 m und Höhe von etwa 1,35 m. Anhand von Selbsterfahrungen werden unter der Leitung von Horst Göbel, Leiter der Abteilung für Psychomotorik an der LWL-Klinik in Hamm (Deutschland), Entspannung, Förderung der visuellen Wahrnehmung und Feinmotorik, vor allem aber auch Spiel, Kampf, Wagnis, Angst und Befreiung thematisiert.
Wirkung psychomotorischer Lehr- und Lernmethoden in Forschungsprojekt bestätigt
Psychomotorische Lehr- und Lernmethoden zielen auf eine Stärkung der intrinsischen Motivation ab und stellen somit einen Paradigmenwechsel in der Pädagogik dar. Die Wirkung psychomotorischer Lehr- und Lernmethoden konnte nun in einem Sparkling Science-Forschungsprojekt, unter der Leitung von Otmar Weiß, gefördert vom BMBWF, belegt werden. Über vier Jahre wurden Versuchsgruppen an einer Volksschule sowie einer Neuen Mittelschule in Wien professionell begleitet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Entwicklung guter LehrerInnen-SchülerInnen- sowie SchülerInnen-SchülerInnen-Beziehungen gelegt. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die drei Grundbedürfnisse Kompetenzerleben, Autonomie bzw. Selbstbestimmung und soziale Eingebundenheit durch die Anwendung von Psychomotorik in der Schule gefördert werden. Durch positive Beziehungsarbeit wird das Selbstkonzept von SchülerInnen gestärkt.
Weitere Informationen zum Universitätslehrgang "Psychomotorik" sowie zum Forschungsprojekt "Psychomotorik in der Schule"
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Wissenschaftlicher Kontakt
Univ.-Prof. Mag. Dr. Otmar Weiß
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Rückfragehinweis
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