Müssen sich Universitäten angesichts von Verschwörungstheorien und Fake News die Frage stellen, ob sie das Richtige tun, um für ein angemessenes Verständnis von Wissenschaft in der Gesellschaft zu sorgen? Konrad Paul Liessmann erläutert im Zuge der Jubiläumsfeier des offenen Weiterbildungsprogramms "University Meets Industry", vor welchen Aufgaben Universitäten im 21. Jahrhundert stehen. Im Anschluss diskutieren Vertreter*innen von Wirtschaftskammer Wien, Arbeiterkammer Wien, den Wiener Stadtwerken und dem Rektorat der Universität Wien, wie ein gezielter Wissensaustausch dazu beiträgt, innovative Forschung auf den Weg zu bringen und die Gesellschaft für die Zukunft zu rüsten.
In der Corona-Pandemie ist die Wissenschaft in den Mittelpunkt öffentlicher Aufmerksamkeit gerückt. Wissenschafter*innen haben mit Daten, Fakten und Erklärungsangeboten die Gesundheitskrise verständlich gemacht und mit der Entwicklung von Impfstoffen wesentlich zur Bewältigung der Pandemie beigetragen. Zugleich nehmen Verschwörungstheorien, unwissenschaftliche Spekulationen und Fake News vor allem in den sozialen Medien überhand. Welche Verantwortung tragen Universitäten nicht nur für Forschung und Lehre, sondern auch für das Bild von Wissenschaft in der Öffentlichkeit? Und stehen sie nicht in der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung, ihr Wissen zum Wohle einer prosperierenden gesellschaftlichen Entwicklung zu teilen?
Universitäten stehen vor großen Aufgaben, so der Philosoph Konrad Paul Liessmann: "Universitäten müssen zwischen der Skylla privater, hoch dotierter exzellenter Forschung und der Charybdis niederschwelliger, massenhafter Ausbildungslehrgänge hindurch segeln und sich in einer Weise positionieren, die deutlich werden lässt, dass in erster Linie Universitäten die Garanten für die freie Entfaltung des Wissens und der Reflexion sind."
Wissenschaft trifft Praxis
Das offene Weiterbildungsformat "University Meets Industry" intensiviert seit nunmehr 10 Jahren den Dialog der Universität Wien mit Unternehmen und gesellschaftlichen Akteur*innen. Im Zuge der Jubiläumsfeier am 28. September 2021 diskutiert im Anschluss an den Eröffnungsvortrag ein hochkarätiges Podium, wie Wissensaustausch zu einer nachhaltigen Entwicklung und zu wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Wohlstand beitragen kann. Um aktuellen und zukünftigen Herausforderungen – von der Klimakrise über die digitale Transformation bis zu hin zu Fragen der sozialen Gerechtigkeit – zu begegnen, ist Wissen eine bedeutende Ressource. Welche Rahmenbedingungen sind erforderlich, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis nachhaltig zu gestalten? Und welche gesellschaftliche Verantwortung tragen Universitäten? Es diskutieren Ronald Maier (Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer, Universität Wien), Ilkim Erdost (Bereichsleiterin Bildung der Arbeiterkammer Wien), Alexander Biach (Stv. Direktor der Wirtschaftskammer Wien) und Martin Krajcsir (Generaldirektor Wiener Stadtwerke GmbH).
Jubiläumsfeier 10 Jahre "University Meets Industry"
Zeit: Dienstag, 28. September 2021, 18.00 bis 19.30 Uhr
Ort: Sky Lounge der Universität Wien, Oskar Morgenstern-Platz 1, 1090 Wien
und Online via Livestream
Programm:
- Eröffnungsvortrag von Konrad Paul Liessmann "Die Aufgabe von Universitäten im 21. Jahrhundert"
- Podiumsdiskussion "University Extension: Wissensaustausch als Treiber für wirtschaftlichen und gesellschaftlichem Wohlstand und Innovation"
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich: www.postgraduatecenter.at/unimind
Kontakt
Mag. Judith Fritz
Program Management
Postgraduate Center, Universität Wien
+43-1-4277-108 14
+43-664-60277-108 14
judith.fritz@univie.ac.at
Rückfragehinweis
Mag. Lisa Hellmann, Bakk.
Marketing & Communication
Postgraduate Center, Universität Wien
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lisa.hellmann@univie.ac.at