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Ausgabe 01/18

competence

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round table

Hat jemand das Recht, an etwas heranzu-

kommen, etwas tun zu dürfen? Es gelten in

jedem Staat Regeln, wie etwa die Straßenver-

kehrsordnung. Wir könnten z. B. auch sagen:

Es gibt keine Stufen in einem Land, das ist die

Regel. Das bedeutet gleichzeitig, dass Men-

schen begünstigt oder behindert werden, je

nachdem, ob die Regel durchgesetzt wird

oder nicht. In der Schule sollen alle Kinder

gemeinsam unterrichtet werden, damit eine

wirklich diverse Gesellschaft entsteht.

Hier kommt es auch auf gute Regeln an.

Das Gesetz kann festlegen, dass es nicht mehr

als vier Kinder mit speziellen Bedürfnissen in

einer Klasse gibt. Momentan ist nur die

Höchstzahl von SchülerInnen festgelegt und

die LehrerInnen müssen sich durchraufen.

Sinnvoll ist ein Vorgehen im Kontext: Soziale

Gemeinsamkeit ist wichtig, um einander ken-

nenzulernen. Aber es braucht innere Differen-

zierung. Jedes Kind braucht individuelle

Förderung abhängig davon, wo es steht und

wohin es kommen soll.

nehmen gemeinsam Regeln. Ein

Freihandelsabkommen verschärft

aber die Konkurrenz. Der Prozess

der Regelsetzung ist sehr macht-

voll. Oft bestimmen und gewin-

nen große Akteure. Kleine,

lokale Akteure kommen unter

Druck. Mich interessiert: Wann

sind schwächere Akteure in der

Lage, verfestigte Verhältnisse

zu verändern?

helmUt Ofner:

Dieser

Prozess ist meines Erachtens

nicht vergleichbar mit interdis-

ziplinärer Forschung. Die WTO

vergleiche ich im Hinblick auf die

Parteien eher mit einem Kauf-

vertrag: Der Verkäufer will einen

hohen Kaufpreis bekommen, der

Käufer einen geringen Preis zahlen.

Sie einigen sich, stimmen in der Ziel-

setzung jedoch nicht überein.

Ulrich Brand:

In einer von Macht-

verhältnissen durchzogenen Welt braucht es

Regeln zugunsten der Schwächeren – etwa

für Sozialstandards und Arbeitsrecht. Den sys-

tematischen Konflikt, ob Arbeitsstandards

eingehalten werden, müssen dann nicht

einzelne ArbeiterInnen ausfechten.

maria dinOld:

Zusammenkommen ist

nicht zuletzt eine Frage der Zugänglichkeit:

Die Pädagogik kennt den Unterschied zwischen

„helfen“ und „unterstützen“. „Hilf mir, es

selbst zu tun“, funktioniert als Prinzip von

ganz klein bis ganz groß.

Maria Dinold

Zum Glück

wächst gerade

eine weltoffene

Generation heran.

Helmut Ofner

Fotos: Barbara Mair