Cyberstalking - Österreichweite Studie zum Cyberstalking Verhalten


Neue Medien verändern unser gesamtes Leben. Sie helfen Kindern dabei, Neues zu lernen, mit dem Mobiltelefon sind wir überall erreichbar und der Laptop erlaubt es uns, überall zu arbeiten. Trotzdem werden wir immer häufiger vor den Folgen der Missbräuchlichen Nutzung des Internets gewarnt. Hacker stehlen Kreditkartennummern und Computerviren werden verschickt.

Das Bedrohen und Schikanieren anderer Personen ist kein neues Phänomen. In den vergangenen Jahren wurden diese Handlungen unter dem Begriff Stalking zusammengefasst. Personen fühlen sich durch Telefon-, SMS- und Internetterror in ihrer Lebensführung beeinträchtigt. Das Stalken, die üble Nachrede und Geschäftsschädigung über das Internet werden als Cyberstalking bezeichnet. Cyberstalking umfasst also einen Teil der Handlungen, die sonst oft unter dem Begriff Cybercrime subsumiert und somit in diesem Projekt als Bedrohung verstanden werden. Opfer von Cyberstalking können nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Organisationen werden. Für Unternehmen etwa können Schäden in Millionenhöhe entstehen. Im Zeitalter des Web 2.0 wächst der Handlungsspielraum aller InternetuserInnen. Dadurch steigt aber auch die Gefahr der Missbräuchlichen Nutzung des Internets.

Der Forschungsgegenstand Cyberstalking wurde in Österreich bislang von der Medienforschung noch nicht untersucht. Außerdem gibt es in der Fachliteratur noch keine Einheitliche Definition des Begriffes Cyberstalking. Ein Ziel der Forschung ist es deshalb, eine Definition des Begriffes zu Erarbeiten, die die unterschiedlichen Zugänge und Betrachtungsweisen integriert und die unterschiedlichen Stakeholdergruppen zur Verfügung gestellt werden kann. Der oft als "Anti-Stalkingparagraph" bezeichnete §107a StGB deckt nicht alle Aspekte des Stalkings ab, die von WissenschaftlerInnen beschrieben werden. Definitionen des Stalkings umfassen auch Handlungen, die über die im §107a StGB genannten hinausgehen und juristisch an anderer Stelle behandelt werden. Es gilt daher, im Rahmen der Studie eine juristische Analyse durchzuführen, um alle rechtlichen Bereiche, die durch Cyberstalking zur Anwendung kommen, zu prüfen. Ein weiteres Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Frage zu klären, ob beziehungsweise inwiefern technische  Entwicklungen das Verhalten von Stalking-TäterInnen beeinflussen. Ein zusätzliches Forschungsinteresse ist es, mit Hilfe einer repräsentativen Umfrage aufzuzeigen, wer sich in Österreich als Opfer beziehungsweise TäterIn sieht. Außerdem stellt sich die Frage, mit welchen elektronischen Mitteln Cyberstalking in Österreich betrieben wird. Schließlich sollen die Forschungsergebnisse im Rahmen eines Symposiums an die wesentlichen Stakeholder und die Community of Science weitergegeben werden.

ProjektpartnerInnen:
Donau-Universität Krems, Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien, Universitätslehrgang für Informationsrecht und Rechtsinformatik

Bedarfsträger:
Bundesministerium für Inneres