Ablauf

Das Zertifikatsprogramm "Medikationsmanagement und Arzneimitteltherapiesicherheit" besteht aus zwei Modulen mit insgesamt 9 Lehrveranstaltungen.

Die Lehre erfolgt online und in 9 Blöcken während zwei Semester. Ausnahme: Das Kommunikationsseminar findet in Präsenz (mit Schauspielpatient*innen) statt, eine Online-Zuschaltung ist jedoch möglich. Direkt zu den Terminen

Die Lehrveranstaltungen sind prüfungsimmanent (Frontalvorträge, Mitarbeit bzw. Gruppenarbeiten sowie jeweils 1 Multiple Choice oder Single Choice-Prüfung, online).

Das Zertifikatsprogramm bildet gleichzeitig die Module 3 + 4 im Masterprogramm "Klinische Pharmazie" MSc (CE) und wird bei einem Einstieg inhaltlich und finanziell anerkannt.

Rückfragen: klinischepharmazie@univie.ac.at

Eine Übersicht zu den Lehrinhalten finden Sie untenstehend.


Modulstruktur und Übersicht der Lehrinhalte

Modulbezeichnung Modulziele ECTS Credits
VU Literaturrecherche und Datenauswertung

Ziele:

  • Die Teilnehmer*innen erlangen einen Überblick über verschiedene Studientypen (i.e. deskriptive versus analytische Studien) und können die wesentlichen Qualitätsaspekte von Studien im medizinischen und pharmazeutischen Kontext erkennen und interpretieren. Anhand praktischer Beispiele erlangen die Teilnehmer*innen Fähigkeiten zur Entwicklung einer Suchstrategie zum Auffinden medizinischer und pharmazeutischer Publikationen und erarbeiten Fähigkeiten zur kritischen Analyse und Interpretation der Studienergebnisse. Auf Basis verschiedener Szenarien wird weiters die Bearbeitung und Beantwortung von Arzneimittelinformationsanfragen vermittelt.

Inhalte:

  • Deskriptive und analytische Studientypen
  • Epidemiologische Grundlagen, inklusive Bias und Confounding
  • Operationalisierung einer Forschungsfrage als Basis einer Literaturrecherche
  • Evidence-based Medicine und critical appraisal skills
  • Grundlagen der Arzneimittelinformation
 
4
VU Gewinnung und Interpretation klinischer Parameter

Ziele:

  • Die Studierenden besitzen grundlegende Kenntnisse zur Durchführung einer Medikationsanalyse vom Typ 3. Sie kennen die gängigen Methoden zur Ermittlung klinischer Parameter und können Befunde und Entlassungsberichte interpretieren und mit Patient*innen im Sinne der Erhöhung einer Adhärenz kommunizieren.

Inhalte:

  • Der Labormedizinische Prozess (Präanalytik, Analytik, Postanalytik)
  • Qualitätskriterien von in-vitro Diagnostischen Tests mit besonderer Berücksichtigung der klinischen Sensitivität und Spezifität
  • Grundlagen der Hämatologie
  • Grundlagen der klinischen Chemie
  • Grundlagen der Gerinnungsdiagnostik
  • Grundlagen der molekularen Diagnostik
  • Interpretation einfacher Laborbefunde anhand von Fallbeispielen
 
4
VU Kritisches Lesen, Verstehen und Evaluieren von Befunden und Entlassungsberichten

Ziele:

  • Die Teilnehmer*innen besitzen grundlegende Kenntnisse zur Durchführung einer Medikationsanalyse vom Typ 3. Sie kennen die gängigen Methoden zur Ermittlung klinischer Parameter und können Befunde und Entlassungsberichte interpretieren und mit Patient*innen im Sinne der Erhöhung einer Adhärenz kommunizieren.

Inhalte:

  • Befunde: Definition, Inhalte, rechtliche Grundlagen, Interpretation, Abkürzungen, Begrifflichkeiten, LKF Codierung, Möglichkeiten Apotheker, Patientenfälle/Befundbeispiele
  • Arztbriefe / Entlassungsbriefe / Pflegeberichte: rechtlichen Grundlagen, Qualitätsstandards, verpflichtende Inhalte, vorläufiger und endgültiger Entlassungsbrief, Interpretation, Extraktion für Medikationsanalyse wichtiger Punkte inkl. Fallbeispiele, Schnittstelle niedergelassener Bereich und Patientengespräch
  • Digitalisierung, Fieberkurve, Grundterminologie, (Leistungs)Dokumentation, pharmazeutische Konsile, Übungen zur Anfragenbearbeitung
  • Mikrobiologische Befunde: Interpretation, Antibiotika Auswahl und Dosierungen, Patientenfälle
  • critical thinking: Trainierbarkeit; schnelles und langsames Denken; kritisches Lesen, Verstehen und Evaluieren, Tipps für Gesprächsführung
 
3
SE Kommunikation im Medikationsmanagement und Adhärenz

Ziele:

  • Die Teilnehmer*innen wissen am Ende des Seminares wie komplexe Inhalte effizient und nachhaltig vermittelt werden können. Sie erwerben Fertigkeiten zur Strukturierung und zum Beziehungsaufbau bei herausfordernden Gesprächen, sowie Fertigkeiten zum adäquaten Umgang mit Emotionen und zur Förderung der Adhärenz.

Inhalte:

  • Die Grundlage für das Kommunikationstraining sind die Calgary Cambridge Guides, ein strukturierteter und evidenzbasierter Leitfaden für die Gesundheitskommunikation (z.b.: Silverman J, Kurtz S, Draper J. 2013, Skills for communicating with patients, third edition, CRC Press, Taylor Francis Group.
  • Der Unterricht ist sehr interaktiv. Im Rollenspiel mit speziell trainierten Schauspieler*innen werden Gesprächssituationen simuliert. Ausgangspunkt ist immer die Erarbeitung eines individuellen Lernzieles und die Definition von kommunikativen Fertigkeiten, die zur Erreichung des Lernzieles benötigt werden. Die Teilnehmer*innen erhalten unmittelbar Feedback zur ihrem Gesprächsverhalten und die Möglichkeit alternative Fertigkeiten unmittelbar auszuprobieren. Kurze Theorieeinheiten dienen der Wissensvermittlung.
 
2
VU Dosisindividualisierung - Model informed precision dosing

Ziele:

  • In der Lehrveranstaltung werden Grundlagen der Arzneistoffdosierung sowie zugrundeliegende (populations-)pharmakokinetische und pharmakodynamische (PK-PD) Prinzipien vermittelt. Die Studierenden erwerben Kenntnisse zu verschiedenen Ansätzen der Dosierungsindividualisierung, inklusive Therapeutischem Drug Management und Modell-informierter Präzisionsdosierung, und deren Anwendung. Die Lösung von Fallbeispielen sowie die verständliche mündliche Präsentation und Diskussion von Ergebnissen stellen weitere Bildungsziele der VU dar.

Inhalte:

  • Grundlagen der Pharmakokinetik, Populationspharmakokinetik, Pharmakodynamik; Relevanz für Arzneistoffdosierung
  • Verschiedene Konzepte der Dosierungsindividualisierung inklusive Therapeutisches Drug Management und Modell-informierte Präzisionsdosierung, jeweilige Vor- und Nachteile
  • Anwendung des erworbenen Wissens auf Fallbeispiele, u.a. mittels Dosierungssoftware Präsentation erarbeiteter Ergebnisse und Diskussion mit anderen Studierenden
 
3
VU Arzneimitteltherapiesicherheit und rationaler Einsatz von Arzneimitteln 1 – Kardiologie, Pneumologie

Ziele:

  • Informationen folgen

Inhalte:

  • Informationen folgen
 
4
VU Arzneimitteltherapiesicherheit und rationaler Einsatz von Arzneimitteln 2 – Onkologie, Immunologie, Rheumatologie

Ziele:

  • Die Studierenden sind in der Lage eine Medikationsanalyse vom Typ 3 durchzuführen. Sie besitzen Kenntnisse über Arzneimitteltherapiesicherheit (Detektion, Lösung, kontinuierliche Betreuung arzneimittelbezogener Probleme), über die wesentlichen Krankheitsbilder, die Medikation chronischer Erkrankungen und deren leitliniengerechte Therapie sowie über das Management von unerwünschten Arzneimittelwirkungen

Inhalte:

  • Grundlagen maligner Erkrankungen und deren medikamentöse Therapien
  • Guidelinekonformes Arbeiten in der Hämatoonkologie anhand von Fallbeispielen
  • Pharmazeutische Beratung und Betreuung von Patient*innen mit malignen Erkrankungen und deren Angehörigen
 
5
VU Arzneimitteltherapiesicherheit und rationaler Einsatz von Arzneimitteln 3 – Antiinfektiva

Ziele:

  • Die Studierenden sind in der Lage eine Medikationsanalyse vom Typ 3/2b (Detektion, Analyse und Lösung arzneimittelbezogener Probleme) durchzuführen. Sie besitzen Kenntnisse über die Diagnose und Behandlung wesentlicher bakterieller Infektionserkrankungen, über das Management von unerwünschten (Wechsel- )wirkungen gängiger Antiinfektiva und die praktische Umsetzung eines Antimicrobial Stewardships (AMS) im Krankenhaus.

Inhalte:

  • Grundlagen zu Antimikrobieller Resistenz (AMR), Erreger-Diagnostik, Antibiotikaklassen
  • Wichtige Infektionserkrankungen und deren leitliniengerechte Behandlung
  • Praktische Umsetzung des Antimicrobial Stewardship (AMS) im Krankenhaus mit Fokus auf die Rolle des AMS-Apothekers.
 
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VU Arzneimitteltherapiesicherheit und rationaler Einsatz von Arzneimitteln 4 – ZNS Pharmaka, Schmerz 

Ziele:

  • Studierende sind in der Lage eine Medikationsanalyse vom Typ 3 durchzuführen. Sie besitzen Kenntnisse über Arzneimitteltherapiesicherheit (Detektion, Lösung, kontinuierliche Betreuung arzneimittelbezogener Probleme), über die wesentlichen Krankheitsbilder, die Medikation chronischer Erkrankungen und deren leitliniengerechte Therapie sowie über das Management von unerwünschten Arzneimittelwirkungen

Inhalte:

  • Grundlagen von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen und deren medikamentöse Therapien
  • Anhand von Fallstudien werden verschiedene Therapieleitlinien bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen dargestellt
  • Pharmazeutische Beratung und Betreuung von Patient*innen mit neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen

 

 

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