Tag 4, Teil 2 - 15. Oktober 2020

Landeswarnzentrale Vorarlberg

Erstellt von Stefan Gaßner und Werner Anton Lebinger

Landeswarnzentrale Vorarlberg (Foto: Autoren)

Der vierte Tag unserer OeRISK-Exkursion führte uns am Nachmittag in die Landeswarnzentrale (LWZ) Vorarlberg, in Bregenz. Sie ist Ausbildungszentrum für die Feuerwehren im Land Vorarlberg und Sitz des Landesfeuerwehrverbandes. Außerdem haben in der LWZ weitere Rettungsorganisationen wie die österreichische Wasserrettung und der Bergrettungsdienst ihre Zentrale.

Begrüßt wurden wir von Angelika Spiegel BSc MSc. Angelika war selbst Studentin des 1. OeRISK-Lehrganges und ist in der LWZ für den Bereich Katastrophenmanagement zuständig. Im vorbeugenden Katastrophenschutz werden Katastrophenschutz- und Maßnahmenpläne auf Landesebene erstellt und aktualisiert. Beratung, Schulung wie auch Übungen werden hier organisiert und durchgeführt.
Die LWZ gehört zur Abteilung „Inneres und Sicherheit“ der Vorarlberger Landesregierung und wird dort als Fachbereich geführt, der verschiedene Aufgabengebiete abdeckt. Dazu gehören die Betreuung der Warndienste, Hilfs- und Rettungsorganisationen und BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben), im organisatorischen sowie technischen Sinne, wie auch die telemedizinische Auskunft und der Ärztebereitschaftsdienst.

Wartung von Richtfunkanlagen (Quelle: Vortrag A.Spiegel)

Die technische Betreuung reicht von der Organisation des Einsatzleitsystems über Web-Alarmpläne, Sirenensteuerung, Errichtung und Wartung von Richt- und Digitalfunkanlagen, bis zur Einsatzlagevisualisierung, 141 Ärztefunkdienst und 1450 Gesundheitshotline.

Für die BOS werden zusätzlich noch das DIBOS System betrieben. Dies ist das digitale Informationssystem mit zentraler Datenbank für alle Funktionen von Blaulichtorganisationen und Behördenfunktionen aller Ebenen, über die Kontaktinformationen und weitere Anwendungen ausgetauscht und angewendet werden können. Hervorzuheben ist die Wetterbox als Entwicklung der LWZ mit der ZAMG, in welcher Wetterdaten, Wetterforecasts oder auch Pegelstände eingespielt werden und für die BOS einheitlich abrufbar sind. Dazu gehört auch das LIS (Lage- und Informationssystem) und das KMS (Katastrophenmanagementsystem), die die Möglichkeit bieten eine Einsatz- bzw. Katstrophenlage auf digitalen Karten darzustellen.


Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (Quelle: Vortrag A.Spiegel)

Die Landeswarnzentrale ist im Normalbetrieb unbesetzt. Im Falle einer Krise oder eines Großschadensereignisses wird sie als Leitstelle des Landeskrisenstabes besetzt und parallel zur Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) betrieben. Die RFL wird hinsichtlich Infrastruktur von der LWZ eingerichtet und gewartet. Der personelle Betrieb wird seitens österreichischem Roten Kreuz sichergestellt.
Die Aufgabengebiete bzw. Zuständigkeiten erweitern sich insbesondere bei Krisen- oder Katastrophenereignissen um das Anforderungswesen für den Assistenzeinsatz des österreichischen Bundesheeres, sowie der Betreuung und des Betriebs der Support Unit Austria (SUA), als Teil des internationalen Katastrophenschutzes. Für die SUA sind alle notwendigen Materialien in der LWZ vorgehalten und können in unter 20 Stunden einsatzbereit gemacht werden.

Test-Touch-Terminal als Versuch für die Selbstregistrierung bei Schnell-PCR-Tests ohne Termin (Quelle: Vortrag A.Spiegel)

National kommen in aktuellen Zeiten Herausforderungen dazu. So werden PCR Testungen über die LWZ organisiert. Derzeit wird auch eine Strategie erarbeitet, um Schnell-PCR-Tests durchführen zu können.