Tag 5, Teil 2 - 06. Mai 2022

"Melker Pioniere" - Pionierbataillon 3 des Österreichischen Bundesheeres

Erstellt von Matthias Ponweiser

Der letzte Programmpunkt der einwöchigen Exkursion fand beim Pionierbataillon 3 des Österreichischen Bundesheeres statt. In der Birago-Kaserne empfing uns der Kommandant der Melker Pioniere. Oberst Fuchs präsentierte das breite Aufgabengebiet, die Geschichte und die Organisationsstruktur der Pioniertruppe. Die Truppengattung zählt vier Kernkompetenzen. Diese sind:

  1. das Hemmen der gegnerischen Truppenbewegung, 
  2. die Bewegung der eigenen Heeresteile sicherzustellen,
  3. die allgemeine pioniertechnische Unterstützung sowie 
  4. Hilfeleistungen bei Katastrophen. 

Das schwere Pioniergerät kann auf behördliche Anforderung im Rahmen der Assistenzleistung zur Katastrophenbewältigung zum Einsatz gebracht werden. Dabei gliedert sich die militärische Einheit in die zivilen Einsatzstrukturen ein. Für die Auftragserfüllung stehen insgesamt 19 Einsatzzüge bereit. Die Züge verfügen über zwölf unterschiedliche Spezialisierungen. Damit werden die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten der besonderen Kampfunterstützungsformation abgedeckt. 
 

Nach dem Theorievortrag fand eine Führung über das Kasernengelände statt. 2019 wurde ein Erweiterungsgebiet angekauft. Auf diesem Areal befinden sich Hallen für die Instandhaltung der schweren Geräte. Die Kosten beliefen sich auf € 35 Mio. für die Erweiterung und Errichtung der Lager- und Servicehallen. Dort erfolgen Reparaturen und andere Instandsetzungsarbeiten des Fuhrparks und der Maschinen direkt durch Heeresbedienstete. 

Auf dem Kasernenareal gastiert seit 21.04.2022 die Fotoausstellung „Das sichtbare Unfassbare“ im Objekt 10. Weiters befindet sich, abgetrennt von der Kaserne, die Gedenkstätte Krematorium in unmittelbarer Nähe. Dieser Bereich ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Angehörigen der Melker Pioniere setzen sich kritisch mit der Vergangenheit auseinander und führen einen offenen Diskurs darüber.

Vor dem Besuch der Ausstellung wurde noch das Wasserübungsgelände besichtigt. Der Ort dient der Praxisausbildung in Fließgewässern. Während der Tour konnte eine Lehreinheit durch das Institut Pioniere – Wasserfahrlehrgruppe beobachtet werden. Zwei Arbeits- und Transportboote sowie ein Sturm- und Flachwasserboot befanden sich noch an der Anlegestelle.