Tag 5, Teil 2 - 11. Mai 2018
Kitzsteinhorn Kaprun
Erstellt von Stefan Kasper und Christine Schneyder
Am 11.Mai 2018 hielt Herr Ing. Norbert Karlsböck (CEO Gletscherbahnen Kaprun AG) einen persönlichen Erfahrungsbericht über seine Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Kaprun sowie als CEO der Gletscherbahnen Kaprun AG. Er brachte einen Überblick über seine bisherigen Tätigkeitsfelder mit dem besonderen Augenmerk auf erlebte Schadensereignisse sowie deren aktuellen Präventionsstrategien.
Herr Karlsböck hat einen persönlichen Notfalls Plan bei sich, der folgende Punkte beinhaltet:
„Wähle deine Worte immer mit bedacht,
Nimm nichts persönlich,
Ziehe keine voreiligen Schlüsse und
Tue immer dein Bestes.“(Karlsböck)
Im Fokus seines Erfahrungsberichtes stand das Seilbahnunglück vom 11.11.2000, bei dem 155 Personen ums Leben kamen.
Die Kapruner Wasserkaftwerke und die Gletscherbahnen nutzen Teile des hochalpinen Talraums, ein intensives Risikomanagement ist daher erforderlich.
Die Region Kaprun ist aufgrund der großen Höhenunterschiede und des kurzen Tales einem großen Energiegefälle ausgesetzt. Dies bringt eine Vielzahl von Gefahren mit sich. Beispielsweise können zum einen Stürme, Lawinen, Hochwasser, Muren und Steinschläge angeführt werden. Zum anderen stellen aber auch das Pumpspeicher Wasser Kraftwerk sowie die Gletscherbahnen potentielle Risikoquellen dar. Präventiv gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen, welche durch ein integriertes Managementsystem definiert wurden.
Abschließend wurden auf der Panorama Plattform auf 3029m.ü.M noch persönliche Empfehlungen seitens Ing. Karlsböck ausgetauscht und er stand für Fragen zur Verfügung.
Seine Tipps für den Umgang mit Großschadensereignissen fasste er wie folgt zusammen:
„Zeit nehmen für Überlegungen bei der Beurteilung der Lage
Situationsbezogenes Handeln,
Ist Situation ändert sich ständig(Zeitschiene beachten)
Auszeiten nehmen
Neue Techniken verwenden
Mitarbeiter schulen
Übungen durchführen
stets Aufmerksam sein.“ (Ing. Karlsböck)
Um mögliche Ereignisse zu überwachen wurden im Zuge des Risikomanagements gezielte Maßnahmen gesetzt. Hierzu zählen eine 24/7 Besetzung der Hotspots und es wurde ein Bereitschaftsdienst im Alpinzentrum etabliert (Elektriker, Mechaniker, Pistenbully Fahrer). Ebenfalls besteht im Alpinzentrum, bei Notfällen, die Möglichkeit der Übernachtung und es werden Lebensmittelreserven gelagert um 2000 bis 3000 Personen über mehrere Tage hinweg zu versorgen.