Tag 4 - 16. Mai 2019
Gebirgskampfzentrum Saalfelden
Erstellt von Roland Maier und Klaus Stadlbacher
Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Kommandanten Oberstleutnant Steger-Jud wurde das Gebirgs-Ausbildungszentrum des österreichischen Bundesheers in Saalfelden durch den Leiter der Lehrabteilung Major Egele vorgestellt. Die drei Säulen des Zentrums sind die Ausbildung (national und international), die Grundlagenarbeit (Erstellung von Curricula und Ausbildungsunterlagen) und schließlich „last-but-not-least, die Einsätze.
Das Ausbildungszentrum ist international sehr gut vernetzt und genießt ein hohes Ansehen im Bereich der Gebirgsausbildung. Durch die Mitgliedschaft in der „International Association of Military Mountain Schools“ und der „Mountain Training Initiative“ werden Curricula und Ausrüstung international angepasst und „lessons identified“ und „lessons learned“ aufgearbeitet.
Assistenzleistungen des Bundesheeres im Katastrophenfall werden ausschließlich auf Anforderungen durch die zuständige Behörde durchgeführt. Die zivile Behörde behält dabei in jedem Fall die Einsatzführung und weist dem Bundesheer Aufgaben und Einsatzgebiete zu. Die Umsetzung des Auftrags erfolgt dann durch das Bundesheer. Die Ressourcen, welche zur Verfügung gestellt werden, sind vielfältig, als Hauptunterstützung kann hier die „Man Power“ angeführt werden. Zusätzlich sind Luftfahrzeuge, Spezialfahrzeuge (z.B. für Überschneefahrten), der Bau von Notbrücken und die Befahrbar-Machung von schwierigem Gelände weitere Unterstützungsmöglichkeiten.
Zum Abschluss des Vormittagsprogramms stand ein kurzes Planspiel auf dem Programm, bei dem wir Gelerntes bezüglich Stabsarbeit praktisch anwenden konnten. Dabei lag der Fokus auf der Ausarbeitung der möglichen Bundesheerunterstützung bei einem „katastrophalen“ Starkschneeereignis mit hoher Lawinengefahr. Neben der Hilfeleistung beim Freiräumen von Dächern ist hier insbesondere der mögliche Einsatz des Lawineneinsatzzuges zur Verschütteten-Suche, der in der Kaserne in Saalfelden stationiert ist, zu erwähnen.
Nach einem Kasernen-Mittagessen widmeten wir uns dem Risiko. Der Bereich des Risikomanagements stellt bei militärischen Operationen im Gebirge ein wichtiges Instrument dar. Dies wird durch die laufende Erstellung von sogenannten Gebirgslagen realisiert. Dabei erfolgt die Beurteilung von möglichen Gefahren im Einsatzraum durch meteorologische, hydrologische, nivologische und geologische Phänomene und deren mögliche Auswirkungen auf den Einsatz. Im Ampelsystem werden dabei relevante Regionen bewertet.
Zum krönenden Abschluss des Tages durften wir Soldaten des Gebirgskampfzentrums bei einer Kletter- und Abseilübung im Gelände beobachten und deren Spezial-Ausrüstung in Augenschein nehmen. Auch hierbei steht der Sicherheitsaspekt (Risikominimierung) im Vordergrund.