Tag 2, Teil 1 - 28. September 2021
Hangrutschung Sibratsgfäll
Erstellt von Andreas Hengstberger und Josef Höllwerth
Am zweiten Tag der Exkursion besuchten wir zuerst Sibratsgfäll, dort kam es 1999 zu einer Hangrutschung. Es war ein Areal von 1,4 km² und ein Gesteinsvolumen von etwa 70 Mio. m³ erfasst, die Gleitschicht lag in bis zu 70 Metern Tiefe. Teilweise glitten ganze Gebäude wie beispielsweise „Felber‘s schiefes Haus“ nahezu unbeschädigt mit.
„Felber‘s schiefes Haus“ dient heute als Museum. Die Exkursionsgruppe besucht das Haus, in dem die Auswirkungen der Hangrutschung sichtbar und erlebbar werden. Herr Stadelmann, der ehemalige Bürgermeister, schildert uns die Auswirkungen auf die Landschaft und Gesellschaft im Ort.
Danach folgen wir der Georunde Rindberg. 13 künstlerisch gestaltete Stationen zeigen in unterschiedlichen Aspekten die Kraft der Natur. Der schräge Kubus bezieht sich auf die emotionale Seite des Ereignisses und steht für die Bewohner des Ortes, deren Welt aus den Fugen geraten ist. Die künstlerische Umsetzung der Georunde hat einige Preise gewonnen.
Am Dorener Gschlief bekommen wir die Rutschung und Sanierungspläne vom befassten Ziviltechniker erklärt. Hinter den Felsen im Gschlief baut sich ein Wasserdruck von Niederschlägen auf, der hier auf eine nicht wasserdurchgängige Schicht trifft. In Schüben brechen Schollen des Hanges ab und bilden instabiles Material, das von der Weißach abtransportiert wird.
Links im Bild ist der Versuch einer Hangstabilisierung mit Betonankern zu sehen. Diese Stabilisierung erhält zwar die Landschaft, führt aber für sich genommen zu keiner ausreichenden Festigkeit. Möglich wäre es, den Hauptbereich der Rutschung mit Aushubmaterial zu füllen. Dies würde zu einem nachhaltigen Stopp der Rutschung führen, zöge allerdings eine massive Veränderung der Landschaft nach sich, da die Weißach am Talboden verlegt werden müsste.