Tag 2, Teil 2 - 28. September 2021

Feuerwehr Dornbirn & geologische Gefahren

Erstellt von Herbert Repczuk

Kommandant Stv. Peter Kaufmann und MMag. Dr. Clemens Pfurtscheller - als Leiter der Abteilung Feuerwehr und Katastrophenschutz - gewährten uns Einblick in die Aufgaben der FF Dornbirn. Sie berichteten aus dem Einsatzgeschehen, der laufenden Projekte und den Zukunftsvisionen.
Bereits 1865 gegründet, präsentiert sich die FF Dornbirn heute als moderne Feuerwehr mit sieben Abteilungen in fünf Feuerwehrgebäuden im Stadtgebiet von Dornbirn.
Im 121km² großen Einsatzgebiet kommt den Bereichen Ausbildung, Atemschutz und technische Hilfeleistung große Bedeutung zu. Die Brandbekämpfung und der Katastrophenschutz runden das Gesamtaufgabengebiet ab.

 

Die Feuerwehr Dornbirn gliedert sich in das Kommando und die Verwaltung, sowie in sechs Löschzüge und eine Löschgruppe:
Ein Trend, welcher sich auch in Dornbirn zeigt, ist die stetige Steigerung der kleineren technischen Hilfsleistungseinsätze, bei welchen zwischen Bagatell- und Hilfeleistung unterschieden werden muss.
Das Stützpunktwesen ist mit den Aufgaben- Gefahrengut, -Strahlenschutz, - in technischer Hilfeleistung und Atemschutz- für Dornbirn /Umgebung gut ausgerüstet und wichtiger Bestandteil des Feuerwehrwesens in Vorarlberg. Der Katastrophenschutz hat einen besonders hohen Stellenwert und deckt die Bereiche der Naturgefahren ebenso ab, wie auch technische Anforderungen (Gasexplosion im Vorjahr).

 

Als zweite Station dieses Nachmittages besuchten wir den Breitenberg mit dem „gelben Felsen“.
Bei der Einführung am Fuße des Berges konnten wir bereits viel Information sammeln. Der Name „gelber Felsen“ kommt von der Gelbfärbung der Abbruchstelle am Berg. Das erste dokumentierte Ereignis stammt aus dem Jahr 1654. Zu einem weiteren Abbruch kam es 1760. Gesamt donnerten bisher ca. 500.000 m³ Gestein ins Tal.1970 fand eine Prüfung statt, worauf bereits ein Bauverbot im Talbereich diskutiert wurde.

 

Im Auftrag der Gemeinde Dornbirn fand 1990 eine Kontrolle statt, bei welcher die Gefahr eines drohenden Abbruches erkannt wurde.
Der Aufbau des Berges gibt Anlass zur Vorsicht und laufenden Kontrolle. Aufgrund eines Plausibilitätsgutachtens aus 1998, findet seit 1999 ein umfangreiches Monitoring mittels Sonden, Anker, Extensometer und Geophonen statt, bei welchem im Störfall ein Bereitschaftsdienst verständigt wird.

 

Als Sicherheitsmaßnahme hat man an der Bergsohle ein Auffangbecken mit 400m Länge und 12m Höhe errichtet. Dieses, als Dammwanne ausgeführte Bauwerk soll im Anlassfall die Energie aus der Fallbewegung nehmen und die Gesteinswelle bremsen.

Eine besondere Naturschönheit konnten wir als dritten Höhepunkt dieses Nachmittages erkunden.
Die Rappenloch Schlucht ist heute ein beliebtes Ausflugsziel, von hier aus gelangt man auch in die benachbarten Schluchten. Für die früher hier angesiedelte Textilindustrie war die Wasserkraft aus der Schlucht eine Voraussetzung zur Energiegewinnung und für eine Produktion in dieser Gegend.

 

Die Ebnitzer Ache prägt das Profil der Rappenloch Schlucht, in welche sich die Ache über Jahrhunderte ihren Weg gebahnt hat. Felsstürze und Steinschläge führen häufig zu Beschädigungen von Straßen- und Wegteilen oder Bauwerken. Aktuell ist man mit der Wiederherstellung einer zerstörten Brücke beschäftigt, was einen großen Instandhaltungsaufwand erfordert und monetär herausfordernd ist.