Tag 1, Teil 1 - 02. Mai 2022
Wiener Linien – Kritische Infrastruktur
Erstellt von Iris O'Rourke & Christine Schönberger
Die Exkursion begann mit einem Besuch bei den Wiener Linien, - genauer gesagt, der Leitstelle der U-Bahnen, welche getrennt von der Oberflächenleitstelle (für Busse und Straßenbahnen) ist.
Die Wiener Linien zählen zur kritischen Infrastruktur in Österreich, das heißt, sie dienen der Versorgung der Allgemeinheit und ihrem Schutz kommt im Krisen- oder Katastrophenfall besondere Bedeutung zu. Aufgrund von Sicherheitsbedenken müssen die meisten Informationen und Fotos in diesem öffentlich zugänglichen Format geheim bleiben.
Wesentlich für die Vermeidung von Krisen und Katastrophen sowie die Vorsorge für den Eintrittsfall sind die Ausbildung der 8.700 Mitarbeiter:innen sowie die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Stellen, wie Polizei oder Sozialarbeiter:innen. So gibt es etwa ein eigenes Prozedere zur Täter:innenverfolgung und sollten Polizist:innen nicht ohne den Wiener Linien vorher Bescheid zu geben einem Täter in den Tunnel nacheilen. Diese können jene etwa durch die Einschaltung der Tunnelbeleuchtung unterstützen. Vorsicht ist auch beim „Hab dich lieb“-Strom geboten, der gefährlicher ist, als der Name andeutet.
Passend zu den „Greener Linien“ der Slogan „If you spray, you pay“: Aus Sicherheitsgründen dürfen sich keine mit Graffiti besprayten Züge auf den Strecken befinden und werden gereinigt, bevor sie wieder verwendet werden (z.B. könnte die Farbe Fenster oder taktische Zeichen verdecken).
Wienweit gibt es ca. 14.000 Kameras, die in den U-Bahn-Stationen aufzeichnen. Die Daten werden 48h gespeichert. Lt. einem Kollegen von der Feuerwehr haben die Wiener Linien die besten Kameras der Stadt.
Sollte es daher einmal länger dauern, bis die nächste U-Bahn kommt, können Sie davon ausgehen, dass im Hintergrund das Team der Leitstelle dies schon im Blick hat bzw. wenn es sich um Krisen oder Katastrophen handelt, dann ist auch das Team von Safety bzw. Security an der Bewältigung dieser im Einsatz.