Tag 3, Teil 1 - 15. Mai 2024
Brenner Basistunnel
Erstellt von Michael Golly & Michael Meier
Am Mittwochvormittag besuchten wir die Baustelle des Brenner Basistunnels, der nach Fertigstellung größten unterirdischen Eisenbahnverbindung der Welt. Dieses Bauvorhaben ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität und effizienter Transportlösungen in Europa.
Die ersten Machbarkeitsstudien für den Brenner Basistunnel wurden in den 1980er Jahren durchgeführt. Im Jahr 2004 wurde ein bilateraler Staatsvertrag zur Realisierung des BBT-Projekts unterzeichnet und 2007 begann der offizielle Bau. Ein Ziel ist es, die Fahrtzeit zwischen Innsbruck und Franzensfeste von derzeit 80 Minuten auf 25 Minuten zu verkürzen. Die Fertigstellung des Tunnels ist für das Jahr 2031 geplant.
Ein wesentlicher Aspekt des Projekts ist die geplante Entwurfsgeschwindigkeit innerhalb des Tunnelsystems. Güterzüge sollen mit maximal 160 km/h und Personenzüge mit bis zu 250 km/h durch den Tunnel fahren. Diese hohen Geschwindigkeiten tragen zur angestrebten Effizienzsteigerung im europäischen Bahnverkehr bei. Der Brenner Basistunnel ist ein bedeutendes Infrastrukturprojekt, das die Verkehrswege in Europa verbessert und eine Verlagerung des Schwerverkehrs von der Straße auf die Schiene unterstützt, was einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Ein zentrales Element des Tunnels ist das umfassende Sicherheitskonzept. Drei strategisch platzierte Nothaltstellen ermöglichen im Notfall eine schnelle und sichere Evakuierung. Triebfahrzeuge müssen spezielle Anforderungen erfüllen, um sicherzustellen, dass sie die Nothaltstellen bei Bedarf erreichen können, um die Sicherheit der Passagiere und des Personals zu gewährleisten.
Abgehend von den Nothaltestellen sind Mittelstollen errichtet, die als sichere Rückzugsorte dienen. Im Brandfall werden diese mit Überdruck beaufschlagt, um zu verhindern, dass Rauch in den Wartebereich gelangt. Dies stellt sicher, dass die Passagiere in einem rauchfreien Bereich auf die Rettungskräfte warten können. Zusätzlich werden die Haupttunnelröhren alle 333m mit Querstollen miteinander verbunden. Bereits in der Bauphase sind diese Querstollen mit Wettertoren verschlossen und weisen Vertikalschächte in den 12m unterhalb gelegenen Erkundungsstollen auf, der mittig unter den Haupttunnelröhren liegt.
Neben dem Fluchtwegkonzept werden auch entsprechende Alarmierungssysteme und Rettungscontainer für die Arbeitskräfte und Besucher vorgehalten, um im Notfall eine schnelle Evakuierung bzw. das Überleben unter Tage für mind. 24h sicherstellen zu können. Zentral überwacht werden alle sicherheitsrelevanten Einrichtungen im Leitstand des jeweiligen Bauabschnitts.