Tag 3, Teil 2 - 15. Mai 2024

Landeswarnzentrale Tirol

Erstellt von Hannah Andlinger, Sophia Sternath & Till Wenzel

Die Landeswarnzentrale (LWZ) Tirol ist für das behördliche Notfallmanagement und als Lagezentrum zuständig, welche 365 Tage, rund um die Uhr, im Jahr für Notfälle besetzt ist. Mit sieben hauptamtlichen Mitarbeiter*innen ist sie eine Abteilung der Gruppe des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement der Tiroler Landesregierung und räumlich direkt im Meraner Gebäude des Landtags Tirol eingeordnet. Nicht zu verwechseln mit der Leitstelle Tirol, die zur Gewährleistung des Schichtbetriebs als GmbH ausgegliedert ist, ist sie als Behörde im Hintergrund vor allem für die Bewältigung von Katastrophen tätig. In jedem österreichischen Bundesland wird die Organisation von Leitstelle und Landeswarnzentrale unterschiedlich gehandhabt, jedoch arbeitet das LWZ Tirol stark mit den benachbarten Bundesländern, sowie Bayern und Südtirol zusammen, um  eine bestmögliche Warnung der Zivilbevölkerung auch grenzüberschreitend zu gewährleisten.

Jeder aktuelle Einsatz wird in der LWZ überwacht und kann über katGIS, das interne Katastrophenlage-Informationssystem der LWZ, über einen Zeitraum von 48 Stunden zurückverfolgt werden. Die Hauptkompetenzen liegen in der Lageerfassung, -feststellung und -dokumentation, sowie der Zivilschutzalarmierung. Warnung, Alarm und Entwarnung sind die gängigen Sirenenkommandos, jedoch kann dadurch keine Handlungsanweisung an die Zivilbevölkerung vermittelt werden. Aus diesem Grund befasst sich, in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Inneres (BMI), ein aktuelles Projekt der LWZ mit der Einführung und Umsetzung des landesweiten Cellbroadcasts (ATAlert).

Die Datengewinnung der LWZ erfolgt über das Einpflegen der aktuellen Ereignisse durch die Bezirkshauptmannschaften sowie in speziellen dringlichen Fällen auch über das Drohneneinsatzteam. Das technisch gut ausgestattete Team führt nicht nur präzise Analysen der Lage im Büro durch, sondern hat auch die Möglichkeit, bereits im Feld einen aktuellen Lagebericht an die Einsatzleitung zu übermitteln. Eine der weiteren Aufgaben besteht auch darin, von anderen Behörden für die Durchführung etwaiger Analysen angefordert zu werden und diesen die aufgenommenen Monitoringdaten bereitzustellen.

Hinzu kommt der durch das Land Tirol finanzierte und von der Bundespolizei betriebene Helikopter, welcher durch die Landeswarnzentrale oder andere Behörden angefragt werden kann, um Wartungen, Transporte und Erkundungen zu vereinfachen. Dies ist österreichweit einzigartig und ermöglicht demnach das zeitgerechte und stets gewährleistete Eintreffen in zeitsensiblen Fällen. Nach Bedarf kann die LWZ auf ein großes Netzwerk von Expert*innen, wie etwa Landesgeolog*innen, zugreifen und an andere Behörden bei beispielsweise Steinschlag übermitteln.