Tag 5 - 17. Mai 2024
Nationalpark Berchtesgaden
Erstellt von Christiane Jordan & Valentin Weingerl
Der 1978 gegründete Nationalpark Berchtesgaden ist der einzige alpine Nationalpark in Deutschland. Im Süden Oberbayerns gelegen, erstreckt er sich über eine Fläche von ca. 210 km2. Im Besitz des Freistaates Bayern verpflichtet sich der Nationalpark zum Schutz und Erhalt der Natur und ihrer Lebensgemeinschaften sowie zu ihrer wissenschaftlichen Beobachtung und Erforschung. Um neben dem Schutz der Natur auch traditionelle Nutzungsformen zu ermöglichen, wurde der Nationalpark in Zonen eingeteilt. In der Kernzone (75% der Gesamtfläche) steht der Schutz der Natur nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ im Vordergrund, in der Pflegezone (25% der Gesamtfläche) findet auch eine teilweise Bewirtschaftung, z.B. in Form von Almwirtschaft oder Fischerei, statt. Der Nationalpark zählt nicht zuletzt dank bekannter Ausflugsziele wie Königsee und Watzmann (2.713 m) über 1,6 Mio. Gäste pro Jahr (Stand 2016).
Schon im 19. Jhd. begann man, den Klausbach im gleichnamigen Tal im Westen des Nationalparks für die Holztrift zu kanalisieren. Durch den Transport auf dem Wasser konnten die für die regionale Salzgewinnung benötigten Holzmengen leichter transportiert werden. Ein Hochwasserereignis 2013 führte in der Folge zur sukzessiven Erneuerung des bestehenden Dammes. Für durch Baumaßnahmen besonders gefährdete Tiere und Pflanzen wurden Ersatzlebensräume geschaffen.
Zu den am häufigsten auftretenden Naturgefahren zählen neben Hochwässern, Bergstürzen und Muren auch Lawinen. Hier betrachteten die Studierenden einen Lawinenstrich, im nordwestlichen Abhang des Hochkalters. In diesem Bereich kommt es regelmäßig zu Lawinenabgängen, wobei aber gesagt werden muss, dass es sich meistens um Staublawinen handelt, die nicht über den Klausbach reichen. Hinsichtlich Lawinen arbeitet man mit dem örtlichen Lawinenwarndienst zusammen. Kommt es zu einer erheblichen Gefahr, wird der Zugang für Besuchende zu den entsprechenden Bereichen gesperrt.
Der Nationalpark verfügt über ein Borkenkäfer-Monitoring. Hier nimmt der Buchdrucker (Ips typographus) den wichtigsten Platz ein. Rund 60 Borkenkäfer-Pheromonfallen befinden sich im Nationalpark und geben Aufschluss auf die aktuelle Belastung. Waldbauliche Pflegeeingriffe werden im Nationalpark nur in der Pflegezone durchgeführt, in der Kernzone wird der Wald vollständig sich selbst überlassen.