Stimmen der Absolvent*innen

Fragen an unsere Absolvent*innen

  • Warum haben Sie sich für den Universitätslehrgang „Philosophische Praxis“ entschieden?
  • Können Sie bitte über ein Highlight im Lehrgang erzählen?
  • Sie haben im Lehrgang ein philosophisch-praktisches Projekt umgesetzt. Wie hat sich das gestaltet?
  • Wem würden Sie den Universitätslehrgang empfehlen?
  • Welchen Einfluss hat die Teilnahme am Universitätslehrgang auf ihre berufliche Entwicklung?

 

Mag. Thomas Geldmacher

Mag. Sebastian Baldinger


Testimonials von Absolvent*innen des Universitätslehrgangs

„Die Teilnahme am Universitätslehrgang für Philosophische Praxis hat mich in meinem Vorhaben mich als Philosophische Praktikerin zu betätigen enorm bestärkt. Neben den verschiedenen Ansätzen, die es im Feld der Philosophischen Praxis gibt, vermittelt der Lehrgang außerdem die wichtigsten Wirkungsfelder der Philosophischen Praxis. Was Philosophische Praxis ist und wo sie ihren Platz in der Gesellschaft hat, sind wichtige Fragen in Bezug auf das bisherige Selbstverständnis der Philosophischen Praxis, aber auch ihrer Zukunft. Mit diesem Selbstverständnis muss sich jede Praktikerin und jeder Praktiker auch persönlich auseinandersetzen und seinen/ihren Schwerpunkt finden. Hierzu bietet der Lehrgang eine solide Basis und umfangreiche Orientierung. Die vielen praktischen Anteile des Lehrgangs boten mir innerhalb der zwei Jahre viele Gelegenheiten, meine Praktikerinnen-Persönlichkeit zu entwickeln, meine bisherigen Fähigkeiten auszubauen und mein Selbstbewusstsein zu stärken.

Der Lehrgang eröffnet darüber hinaus einen leichten Zugang in das Netzwerk der Philosophischen Praktikerinnen und Praktiker, da die Lehrenden zum größten Teil selbst als solche tätig sind und so auch der Anschluss an die nationalen und internationalen Vereine und Gesellschaften leichter fällt. Der persönliche Austausch mit Gleichgesinnten ist unersetzlich, da er einen motiviert und trägt.“

Johanna Kosch B.A. M.A. (Alumna 4. Zyklus), Gründerin der Philosophischen Praxis philosophia in actu in Stuttgart

Johanna Kosch B.A. M.A.

(c) Patricia Neligan

"Der Lehrgang war für mich ein geistiges Höhenfeuerwerk. Das gemeinsame Denken mit den Lehrenden und Kommilitonen/-innen über verschiedene Themen des Alltags und ohne Anspruch auf eine endgültige Antwort, war in vielerlei Hinsicht bereichernd: Zum einen hat es mein Wissen über die Philosophie und die Philosophische Praxis vertieft. Zum anderen hat es mich für die Vielfalt an Ansichten und Sichtweisen geöffnet und auch die Fähigkeit geschult, unbeantwortete Fragen aushalten zu können. Die größte Bereicherung sehe ich jedoch darin, dass meine Lust am kritischen Fragen und Denken neu entfacht wurde und ich in dieser Haltung und Lebenskunst eine geistige Heimat finden durfte.“

Dipl.-Kfm. Dr. Shamsey Oloko (Alumnus 3. Zyklus)

Dipl.-Kfm. Dr. Shamsey Oloko

"Im Jahr 2016 war ich als Sprachassistentin in Straßburg tätig. Ich hatte mein Lehramtsstudium Englisch und Psychologie & Philosophie an der Universität Wien abgeschlossen und wartete auf einem Platz im Unterrichtspraktikum. Doch wann immer ich in einem Klassenzimmer stand, fand ich, dass meine Schüler*innen und ich Themen und Fragen liegen lassen, die zwar unzertrennlich mit Sprache und Leben zu tun haben, im Konzept und Curriculum von "Sprachbildung" aber keinen Platz haben. Fragen wie, Kann ich andere überhaupt jemals verstehen? Was heißt, "richtig" Sprechen? Werde ich jemals eine "gute Sprecherin" sein? und aus der Lehrer*innenperspektive: Was soll Sprachbildung und was tue ich hier eigentlich?

Damals konnte ich nicht ganz festmachen, was es war, das mich so umtrieb. Suchend, stolperte ich dann über den Universitätslehrgang "Philosophische Praxis" der Universität Wien und schrieb, laut meinen gesendeten E-Mails am 18.11.2016, fast 2 Jahre vor dem Start des 3. Zyklus, an Donata Romizi folgendes Anliegen: "Ich möchte [über das Lehren meiner Fächer hinaus] mit einer Philosophischen Praxis - Schwerpunkt auf Sprache und Gesellschaft - einen Raum bieten, in dem über diese zwei Problemfelder mit Bezug zur heutigen Zeit philosophiert werden kann. Besonderes Anliegen ist mir hierbei auch ein bildungsferneres Publikum zu erreichen."

Im Lehrgang habe ich dann verschiedene Zugänge zur Philosophischen Praxis kennengelernt und konnte mich selbst im Philosophieren üben. Besonders lehrreich waren die vielseitigen Begegnungen mit meinen Kolleg*innen im Lehrgang und die Auseinandersetzungen mit Themen und Argumenten des jeweils anderen. Besonders wertvoll war die Erfahrung, dass das Philosophieren, trotz aller Vielfalt und Herausforderungen, einen gemeinsamen Boden und Grund zum aufrichtigen Gespräch bietet.

So konnte ich mein Anliegen, dass ich 2016 formuliert hatte, in den 2 Jahren des Universitätslehrgangs weiterentwickeln und im Abschlussprojekt mit einer Gruppe von Menschen im Migrationskontext umsetzen. Heute verfasse ich, aufbauend darauf, eine Dissertation im Bereich der angewandten Sprachwissenschaften und beforsche mit Teilnehmer*innen im Projekt den Zusammenhang von Sprache und dem guten Leben. Die Philosophische Praxis ist hier nicht nur von Anfang an dabei, sondern bietet mir auch Rückhalt für Forschungszugang und die nötige Sprache und Perspektivenvielfalt, um der Fragwürdigkeit von Selbstverständlichkeiten in der Sprachbildung mit Teilnehmer:innen im Projekt nachzugehen. Als Forschungsprojekt mit Third-Mission* Anliegen, halte ich Teilnehmer*innen und Interessierte über Workshops und Entwicklungen meiner Arbeit über eine Webseite am Laufenden. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier https://livedlanguage.com/."

Mag. Sandra Radinger, BA (Alumna 3. Zyklus)

Mag. Sandra Radinger, BA

"Nachdem ich die konzeptuelle Entwicklung des Universitätsehrgangs zur Philosophischen Praxis schon von Anbeginn an mitverfolgt hatte, habe ich mich im Jahr 2016, zum für mich frühest möglichen Zeitpunkt, zur Teilnahme an dessen 2. Zyklus entschieden. Mein Antrieb dazu war vor allem der Wunsch, neben meiner akademischen Tätigkeit in der Philosophie - vielleicht sogar auch einmal gänzlich an ihrer Stelle - ein berufliches Standbein in der Philosophie aufzubauen.
Für mich hat der Lehrgang dabei insbesondere deshalb einen besonders hohen Stellenwert, weil ich 1. überhaupt erst durch ihn in Kenntnis der Möglichkeit, in mehr oder minder “beratender” Weise philosophisch mit Menschen arbeiten zu können, gelangt bin und 2., weil ich mir schon bald darüber im Klaren war, dass ich nur im Anschluss an seinen Besuch und auf Basis seiner Lehrinhalte einmal den Mut aufbringen würde, mich tatsächlich im Bereich der Philosophischen Praxis selbstständig zu machen. Der Lehrgang selbst war für mich dann vor allem in menschlicher Hinsicht enorm bereichernd. Auch wenn der Besuch der Lehrveranstaltungen an vielen Wochenenden immer wieder anstrengend war, habe ich mich jedes Mal vorfreudig auf den Weg gemacht. Auch heute denke ich immer noch gerne an die vielen erbaulichen Bekanntschaften mit meinen Mitstreiter*innen und Lehrenden zurück. Inhaltlich haben sich meine Erwartungen an den Lehrgang insofern vollends erfüllt, als ich erwartet hatte, einige erwartete Dinge sowie eine Vielzahl unerwarteter Dinge vermittelt zu bekommen. Nicht anders war es dann auch. Für meine persönliche und berufliche Entwicklung konnte ich letztlich Vieles mitnehmen, auch wenn es schwierig bleibt, dieses Bleibende konkret zu benennen. Das liegt zum Einen daran, dass der Lehrgang ein äußerst breites Spektrum an Input durch verschiedenste Lehrende aus dem In- und Ausland anbietet; zum anderen wird, wer ein stringentes, Rezept-artiges Methodenprogramm zur philosophischen Arbeit mit Menschen erwartet, schon aus prinzipiellen Gründen enttäuscht. Weil es solche Rezepte nicht geben kann, kommt es meines Erachtens vor allem darauf an, den Input des Lehrgangs als solchen zu verstehen und anschließend etwas Eigenes daraus zu machen. Das ist jedenfalls der Weg, den ich mittlerweile in meiner Arbeit mit Individuen und Organisationen eingeschlagen habe. Last, but not least, sei auch betont, dass dieser Lehrgang ein absolutes Alleinstellungsmerkmal besitzt: er ist der erste (und immer noch fast der einzige) Lehrgang für Philosophische Praxis, der im Rahmen einer universitären Institution angeboten wird. Diesen Verdienst verdanken wir in besonderem Maße Dr. Donata Romizi, die sich auch weiterhin in grenzenloser Hingabe um die Anliegen und Bedürfnisse laufender Lehrgänge kümmert und rastlos an deren Verbesserung arbeitet."

Mag. Sebastian Baldinger (Alumnus 2. Zyklus)

Mag. Sebastian Baldinger

Dr. Günther Holzinger, MAS und Mag. Dr. Renate Holzinger, MA (Alumni 2. Zyklus)

"Der Lehrgang versucht, jene Praxis zu beleben, die der akademischen Philosophie verlustig gegangen zu sein scheint: Er gibt Hinweise und Anregungen, wie Philosophie wieder unter die Leute gebracht werden kann. Dabei wird jede*r Philosoph*in herausgefordert, sich einen eigenen Weg zu erarbeiten. In dieser Hinsicht war der Lehrgang für uns anregend und hilfreich zugleich, ein schöner Start zu einem Aufbruch zu neuen Ufern."

1. Wieso haben Sie sich für den Universitätslehrgang "Philosophische Praxis" entschieden?
"In meiner Tätigkeit als Trainer/ Berater und Coach von Organisationen und Einzelpersonen erlebe ich immer wieder, dass Probleme vor allem dadurch entstehen, dass komplexe Zusammenhänge ignoriert werden und dass die falschen Fragen gestellt werden. Dazu ist philosophisches Denken unumgänglich. Leider hat man im Betrieb des Alltagslebens kaum die Zeit und Energie sich intensiv in ein philosophisches Thema zu vertiefen. Dafür ist der Universitätslehrgang "Philosophische Praxis" der ideale Ort."

2. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?
"Ja, ich fühle mich wirklich bereichert nach dem Lehrgang. Voraussetzung ist, dass man weiß was man davon profitieren möchte. Eine Konsumhaltung funktioniert hier nicht. Der Kurs lebt auch von der Konfrontation mit den Mit-Studierenden und Lehrenden. Meine Erwartungen haben sich vor allem auch durch die fünf Nachholprüfungen erfüllt, die man machen muss, wenn man davor etwas anderes als Philosophie studiert hat."

3. Was waren die größten Herausforderungen für Sie?
"1. Die oben genannten fünf Nachholprüfungen waren zwar sehr arbeitsintensiv, aber lohnend. 2. Die Auseinandersetzungen mit der heterogen zusammengesetzten Studierendengruppe. 3. Die Konfrontation mit einzelnen Lehrenden."

4. Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
"Ich konnte beobachten, wie ich innerhalb dieser zwei Jahre einen philosophischen Denk- und Schreibstil entwickelte. Dies war auch durch das persönliche Feedback einzelner Lehrender möglich. Das werde ich auch künftig beibehalten und das macht vor allem Spaß!"

5. Was konnten Sie mitnehmen (persönlich und beruflich)? 
"Durch die bereits erwähnten fünf Nachholprüfungen habe ich mir ein philosophisches Grundlagenwissen erarbeiten können, das mir in vielen beruflichen und privaten Situation weiterhilft. Privat und beruflich eröffnet das neue Wissen neue Perspektiven und Optionen. Die aktuellen, ethischen und ökologischen Herausforderungen unserer Gesellschaft sind v.a. philosophisch-praktische Themen und Fragestellungen, die in alle Organisationen hineinwirken, wodurch sich neue professionelle Möglichkeiten für mich ergeben. Grundsätzlich fühle ich mich sicherer und selbstbewusster ein philosophisches Thema einzubringen, sei es in Vieraugengesprächen, bei Vorträgen in Gruppen oder in schriftlichen Artikeln."

6. Was war Ihr persönliches Highlight?
"Im Rahmen der philosophisch-praktischen Abschlussarbeit führte ich eine Kunstaktion mit 20 Teilnehmern durch, um den Zusammenhang von Philosophischer Praxis und Aktionskunst erlebbar zu machen. Die Dokumentation dazu habe ich auch veröffentlicht."

6 Fragen an Mag. Peter Eschner (Alumnus 2. Zyklus)

Mag. Peter Eschner

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