Tag 3, Teil 2 - 10. Mai 2023

Krisen- und Katastrophenmanagement der Stadtgemeinde Schladming

Erstellt von Tamara Häusl & Nieves Kautny

Der Nachmittag unseres dritten Exkursionstages führte uns in die Gemeinde Schladming (Steiermark). Amtsleiter Mag. Johannes LEITNER erzählte von den zwei Kernherausforderungen, mit denen sich das Katastrophen- und Krisenmanagement der Gemeinde insbesondere in den vergangenen zwei Jahren beschäftigt hat: Der Covid-19-Pandemie sowie der Organisation und Durchführung von Großveranstaltungen.

Mit einer Einwohner*innen-Zahl von rund 6.500 Personen ist die Gemeinde Schladming eine relativ kleine Gemeinde. Während Großveranstaltungen oder in der touristischen Hochsaison müssen zusätzlich 15.000 Besucher*innen versorgt werden.

Während der Covid-19 Pandemie, einer neuen, unbekannten Situation, lag eine der grundlegenden Herausforderungen in der mangelnden Rechtsgrundlage. Laut Epidemiegesetz liegt die Zuständigkeit bei den Gesundheitsbehörden. Dennoch war die Gemeinde die erste Anlaufstelle für die Bürger*innen. Durch zahlreiche Aktivitäten (z. B. ein eigenes Fernseh-Programm mit Senior*innen- und Kinder-Turnen, einer Kochsendung, Heiligen Messen u. v. m.) versuchte die Gemeinde „den Alltag nach Hause bringen“, so Mag. LEITNER.

Gleich zu Beginn der Krise konnte mit dem Ex-Skirennläufer Hans Knaus ein prominentes Gesicht gewonnen werden, um die neuen Regeln für das Zusammenleben zu kommunizieren.
Dadurch ist es der Gemeinde gelungen, ein Gefühl des „Gemeinsam schaffen wir es“ zu schaffen. Im weiteren Verlauf der Pandemie wurden allgemeine, gesundheitsrelevante Informationen durch den örtlichen praktischen Arzt kommuniziert. Behördliche Vorgaben wurden durch den Amtsleiter weitergegeben. Hinsichtlich der Test- und Impfstraßen berichtete Mag. LEITNER von der Herausforderung diese einzurichten und mehrmals zu verlegen.

Als zweite Herausforderung nannte Mag. LEITNER die Planung und das Management von Großveranstaltungen. Hier betonte er die Bedeutung des Gesamtkonzeptes, welches von angebotenem Programm über Besucherströme und der Flexibilität auf plötzliche Herausforderungen rasch reagieren zu können, alles umfasst. Insbesondere problematische Wetterverhältnisse, nicht vorhergesehenes menschliches Verhalten oder nicht funktionierende Systeme zur Leitung von Besucher*innen können kurzfristige Reaktionen notwendig machen. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis vermittelten ein recht eindrucksvolles Bild der vielfältigen Aufgaben und kreativen Problemlösungsansätze. Die Einbindung aller Akteure von Großveranstalter, örtliche Touristiker, Polizei, Rettungsdiensten und vielen mehr verdeutlichten abermals die Komplexität einer solchen Aufgabe.

Auch das Beispiel des Eschensterbens sowie Steinschläge, welche die Sicherheit von Wanderwegen bedroht, machte sichtbar, wie vielschichtig das Aufgabengebiet des Katastrophenschutzes auf Gemeindeebene ist.